Transformer

Die beste Zeit ist jetzt

Es ist bei mir nicht 5 vor 12, wenn ich anfange zu schreiben. Es ist 5 nach 12.

Und die Headline lautet wie einer meiner Lieblingsfilme Transformers, obwohl es hier um „Body-Transformation“ gehen soll (jedenfalls im weitesten Sinne). Klingt aber cooler, oder? Humor an.

Man könnte es auch Rekonstruktion oder Umstrukturierung durch umfangreiche ‚Entlassungsmaßnahmen‘ nennen. Zur Entlastung 😉
Klingt aber nicht so lässig.

Der Geist ist willig, doch der Körper ist chillig.

Was tut man gegen den inneren Schweinehund?

Genau. Nicht mehr füttern. Aus.

Challenge accepted

Wenn ich etwas will, dann schaff ich das auch. Und zu solchen Klugscheißer-Sätzen und meiner Darstellung des Lebens im Blog wie in der Fruchtzwerge-Werbung (Original-Feedback, geil oder?) gehört auch, dass ich meine „Reife Leistung“ unter Beweis stelle.

Ich fordere mich heraus, zu zeigen, dass meine Theorie stimmt, dass jeder erreichen kann, was er möchte, auch ich – vorausgesetzt der Wille ist da.

Verdienen klingt schon wieder so nach Leistungsdruck – hach, deswegen hab ich ja auch so meine Schwierigkeiten mit Wettbewerben, Gewinngier und Leistungsdruck im Allgemeinen. Wo bleibt denn da die Freude?

Mit verdienen meine ich, dass wir alle nach allem Streben dürfen und sollen, eben wonach sich unser Herz sehnt – und das haben wir dann auch verdient.

Ich habe ein Ziel und ich werde es erreichen, mit Hingabe, Gelassenheit und Freude.

„Perfektion ist nicht erreicht, wenn sich nichts mehr hinzufügen lässt, sondern dann, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“

Antoine de Saint-Exupéry

Freigeist

„Im Durcheinander finde die Einfachheit.“

Albert Einstein

Das erfreulichste Kompliment der letzten Zeit ist, dass mich meine gute Freundin und auch Motivationstrainerin beim Joggen, „Freigeist“ genannt hat.

Wie bin ich überhaupt zum Joggen gekommen? Ich? Und zum Freigeist.

Leider geil

Ach ja. Ich wollte herausfinden, ob es noch stimmt, dass Joggen nix für mich ist.

Will jemand wissen, warum ich mit 17 oder 18 nur einma Laufen war? Hm?? Echt jetzt? Na gut. Vielleicht wird’s lustig.

Also, ich war ma ma mit ner Freundin, die oberhalb von mir und meinem damaligen Freund wohnte, auf dem Weg zum Fitnessstudio, vielleicht 3 km.

Mein Mann würde jetzt schon wieder durch augenrollendes Gähnen signalisieren, dass er eine langatmige Geschichte befürchtet.

(Wer meinen Blog kennt weiß, dass meine ‚Reife Leistung‘ nicht gerade in der Kürze liegt 😅😇)

Shit, wird doch nicht lustig .Oder? In meinem Kopf hört sichs doch gut an.

Ich wäre jetzt lieber dort wo meine Gedanken gerade sind.

Aber die Pointe kommt ja noch. Halt durch. 😉

Ich bin wieder heimgekommen vom (gefühlt relativ entspannten, da bergab) ersten Lauf und hab Tage (oder Wochen) drauf festgestellt, dass Gewebe gerissen ist an meinem bindehautgeschwächten Bein- und Pobereich.

So. Das war‘s. Ende der Laufzeit.

Läuft. Nicht.

Das Ende meines Laufes.

Das Streifenmaß, dem man nach anderen Umständen ausgesetzt ist, sieht etwas anders aus. Mildes Urteil. Kann ich ja mittlerweile beurteilen.

Egal. Was solls.

Oh ja, was ich gebraucht habe: so ne frische Scheibe Gleichgültigkeit.

Eh schon Wurst oder mittlerweile Käse. Egal ob bio, vegetarisch – Hauptsache ne Scheibe davon.

Gefühlte 15 Jahre oder mehr später: die Zeit ist reif etwas gegen die Reifeerscheinungen des Laufs des Lebens zu tun, im körperlichen wie im geistigen Sinn. Wer sich nicht fordert, transformiert sich nicht, oder wie das heißt. Wisst ihr, dass ich ‚Wer rastet, rostet‘ mein… oder „Ohne Fleiß, kein Preis“

Von nix kommt nix

„Du weißt aber schon wie Joggen geht, oder?“

Zitat Ende von meinem Herren Cousin

Klar weiß ich das. Ich bin doch nicht blöd. Hab ein ganzes Schrankfach voll mit Fitness-Magazinen und DVDs.

Da liegen die gut…

Jedenfalls bin ich etwas übermotiviert gestartet und den Steilhang hinterm Haus, der wirklich steil ist, locker voraus hochgejoggt, über Stock und über Stein den „Wildschweinpfad“ entlang.

Keine Schwäche zeigen! Weiter geht’s: in einem moderaten Tempo, so dass man sich noch unterhalten kann. Jaha, das hab ich in der Shape gelesen.

Ich also voraus -– auf meiner selbst gewählten Anfängerstrecke, die nie zuvor auf Tauglichkeit geprüft wurde, und ich denk grad noch: Achtung, es wird eng!

Und weg war sie!

UPS.

Wie im Urwald kommt das Gestrüpp von allen Seiten. Wir halten das Tempo und während ich noch überlege das Gespräch für eine kurze Warnung zu unterbrechen, höre ich schon wie meine Trainingspartnerin hinter mir auf einmal weg ist.

Zum Glück konnte sie sich noch abfangen, hat sich nicht verletzt und ist dem Dickicht kurze Zeit später wieder entkommen. Puh. Mit etwas wilderer Frisur.

Eine Machete oder ein Buschmesser wären auch im weiteren Verlauf hilfreich gewesen. Festes Schuhwerk übrigens auch. Ich bin nämlich mit Jumping Fitness-geeigneten Schuhen ohne Federung unterwegs.

Hmm. Kann man machen, muss man aber nicht. Is halt dann sch…
Auf dem Waldboden noch ok, auf der Straße dann nicht mehr so.

Ich war auf 180!!

Wenn man sich mit leichtem Übergewicht eh schon wie ein Erdbeben auf Beinen vorkommt, das einem Dinosaurier gleicht. Oder einem Mini-T-Rex.

Typisch. Ich schreib den Anti-Ratgeber: „Läuft nicht gut.“

Warum muss ich eigentlich immer alles anders machen?

Hab ich schon erwähnt, dass mein Kopf nach dem Lauf fast explodiert wäre? Beim Blick auf meine Fitnessuhr wusste ich auch warum: meine Durchschnittsherzfrequenz lag bei 156 bpm, Höchstwert 179! Nicht normal!

Mittlerweile richtig „bereift“ 😉

„Man hört nicht mit dem Laufen auf, weil man alt wird. Man wird alt, wenn man mit dem Laufen aufhört.“

Jack Kirk

Lauf. Gib nicht auf.

„Der Begriff ‚Umgestaltung‘ (Transformation) ist wichtig. Er bedeutet nämlich nicht, dass man 10 Kilo abnimmt, sondern dass man sein Aussehen um 10 Kilo verändert. „

Selbst ich hab Ehrgeiz. Wusst ich gar nicht. Wo hat der sich denn versteckt?

Lauf immernoch regelmäßig schon seit nem dreiviertel Jahr. Allein oder begleitet von ner Jogg-Gruppe, die mich adoptiert haben und die Laufzeit für mich zur wertvollen Zeit, die gut tut, für Begegnung und Austausch, gemacht haben.

Alleine lauf ich mit der adidas Running App und „gegen“ die Uhr. Jede km-Rundenzeit möchte ich steigern zur Vorherigen und wünsche mir machmal, dass die App meinen guten Willen oder den Anstieg vorher mit einkalkuliert und mit mildernden Umständen zugunsten des „Opfers“ auf die Zeit reagiert.

Motivation gegen Ausreden

  1. KONFRONTATION
    Sich sein Verhalten bewusst machen…
    („Sehe ich in Unterwäsche wirklich so aus? Mach den Fotobeweis)

…es hilft sich Fotos von früher anzuschauen, z. B. vor der Schwangerschaft und sich als Motivation an den Kühlschrank zu hängen..

1. Spaß
Ein Spiel daraus machen… und besser werden durch Wiederholungen.
(Mindestens 5)

Bildschirmfoto 2021-02-14 um 10.23.02

…um die Freude nicht zu verlieren hilft bei mir Motivation und Humor und kleine Belohnungen (mal ein Stückchen Schokolade oder ein Gläschen Sekt), auch ma gnädig mit sich sein, wenns nicht so läuft…

2. Wettbewerb
Die Angst vor Verlust und die Vorteile des Vergleichs
(Wer macht mit?)

3. Fortschritt
Kleine und überschaubare Schritte zum Ziel

„Was gemessen wird, bekommt man auch in den Griff.“

Peter Drucker, Träger der Presidential Medal of Freedom

Fakt ist: Man kann sich nicht selbst bescheißen.

„Das erste Prinzip lautet, dass man sich selbst nicht täuschen darf, denn man selbst ist die Person, die man am leichtesten täuschen kann.“

Richard P. Feynmann, Physiker und Nobelpreisträger

Jetzt wäre ich erleichtert, an dieser Stelle über fake news berichten zu können, aber leider eher bad news. Der Körper ist gnadenlos ehrlich.

„Ich bin mein eigenes Experiment. Ich bin mein eigenes Kunstwerk.“

Madonna

Klar, wer abnehmen will braucht mehr Bewegung, weniger Essen. Einfache Rechnung?!

„Um eine perfekte Figur zu bekommen, muss man addieren und subtrahieren.“

Timothy Ferris – Autor von „Der 4-Stunden Körper“

Ich liebe das Minimalprinzip

„Es ist sinnlos mehr zu tun, wenn etwas mit weniger erreicht werden kann.“

Wilhelm von Ockham

Faul wie ich bin, ich meine effektiv, lese ich das Buch „Der 4-Stunden-Körper“ von Timothy Ferris, in dem es darum geht, mit minimalem Aufwand ein Maximum zu erreichen – egal in welchem Bereich. Wer kennt’s?

„Dieses Buch ist ein trojanisches Pferd voller unerwarteter Verwandlungen. Es soll Sie allgemein zu einem besseren Menschen machen.
Daneben sollen Sie durch die Lektüre zu einem Vorbild für Ihre Mitmenschen werden.“

Tim Ferris

„Wir machen uns entweder unglücklich oder wir machen uns stark.
Der Arbeitsaufwand ist derselbe.“
Carlos Castaneda

Fakt ist auch, dass wir unseren Willen trainieren können und uns bewusst machen (müssen), dass wir selbst für Veränderung(en) in unserem Leben verantwortlich sind…

„Wie kann man seine inneren Werte am schnellsten verbessern?“ – „Verbessern Sie zunächst Ihre äußeren.“

Tim Ferris

Endlich kann ich zum Ende kommen, denn endlich hab ich meinen Willen zurück und das Bewusstsein, dass ich verantwortlich bin für meine Gesundheit.

Hoffentlich hat dir das Lesen Freude bereitet und dich inspiriert, auch deine Gewohnheiten zu hinterfragen und dir mehr Gutes zu tun. Das wäre so schön!

Nebenbei werd ich auch zum besseren Vorbild für unsere Kinder, die mit einer fitten Mama aufwachsen, die einfach auch auf sich achtet.

Über Resonanz freue ich mich immer ohne Ende, also zögere bitte nicht, mir deine Gedanken mitzuteilen.

Dankeschön!

Von Herz zu Herz

P.S.: Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten (@brightvibes)