Pause

Es ist Zeit für ein Geständnis. Ich blicke in eins meiner Augen, in das das zweifelhafter aussieht. Passend zu mir, ist mein Gesicht unausgewogen, nicht symmetrisch, vielsagend nichtssagend.

Ich hab keine Lust mehr auf Oberflächlichkeiten und auch nicht auf schlechten Wein.

Theoretisch weiß ich alles. Ich glaub mir auch, leb aber nicht danach. „Laaaangweilig“ schreit da was in mir. Und das will ich nicht.

„Wir sind nur einmal jung!“, sagt meine junge Lieblingskollegin, die ich wirklich mag. Sie lebt das Leben, das ich gerne gehabt hätte, als ich jung war.

Und jetzt. War ich auf der Überholspur im alt und spießig werden. Dafür feier ich mich. Nicht. Ich feier mich für andere Sachen. Und fürs gewisse Ziele erreichen.

„She‘s alright“ singt mir ne Stimme gerade in die Kopfhörer. Sie meint nicht nur mich. Sie meint uns. Wir geben unser Bestes.

Ich mach nicht mehr mit. Und werd dabei gleichzeitig spießiger und rebellischer denn je. Nach innen und außen.

Ihr müsst mir auch nicht alles glauben, was ich schreib. Sei ehrlich mit dir selbst und glaub dir.

Sieh, was du willst. Du wirst das wahrnehmen, was für dich gerade wichtig ist.

Und mit mir passiert, was passieren soll. Und ich mache, was sich richtig anfühlt. Meinen Umständen und meinem Wesen/Wissen entsprechend.

Ich fühl mehr als ich weiß. Weiß mehr, weil ich fühle.

Natürlich hätte ich gerne die Macht, mit meinen Worten Gefühle einzufangen und auszudrücken. Ich will euch die wunderbare Welt zeigen, die ihr kennt. Nehmen wir sie wirklich wahr?

Ich kenn mich nicht so gut, wie kann ich dich kennen? Manchmal denk ich, du bist nicht weit weg von mir und dann fangen doch so viele Sätze mit ich an. Warum? Warum sind wir hier? Warum schreib ich? Warum versuch ich so hart, zu sein. Zu leben.

Will ich anders sein? Wie du? Wie der Schriftsteller, Kinderbuchautor? Ja, ehrlich gesagt manchmal schon. Wir entwickeln uns.

Ich fühle noch so viel Potenzial und mit jedem Tag, an dem ich es nicht lebe, ess ich mehr, fühle dass Antworten fehlen, aber auch, dass ich schon weit gekommen bin. Also meinen chaotischen Möglichkeiten entsprechend.

„Der liebe Gott wird mich schon so gewollt haben, sonst wär ich nicht da.“ Tröstendster Spruch der letzten Jahre für mich, da ich mich immer nah am Abgrund zwischen schwarz und weiß bewege. Da weißt du nie, was passiert: C‘est la vie.

Was ist Erfolg? Zu lieben.

Weißt du, was ich mein? Du musst mich nicht verstehen, aber ich muss meine Art von Leben lieben. Ich kann nicht anders. Ich will das so. Will mir auch ständig vorstellen, wie egal es für die Welt ist, wenn mein Leben aus ist. Umd wie wichtig es ist für mich, „eine goldene Spur aus Liebe und Mitgefühl im gesamten Universum zu hinterlassen“

Und wisst ihr, was bisher passiert ist, wenn ich einen Artikel veröffentlicht habe, von dem ich ausgegangen bin, dass ihr ihn vielleicht nicht lesen wollt? Nichts bis positive Reaktionen.

Und was ist passsiert, als meine Nala von uns gegangen ist und ich darüber geschrieben habe? Keine oder positive Reaktionen.

Warum immer Zweifel? Wenn ich ehrlich sein will. Whatever. Es tut nicht weh.

„Eigentlich weiß ich genau, was ich brauche: ne Pause. Drei Tage Meer und ich weiß wieder, wer ich bin.“

Ich liebe es. Diese Lieder in meinem Kopf. Ohne alle andern.

Meer. Rauschen vertreibt alles andere.

Keine Story. Keine Show. Kein Handy. Survival Mode à la Digital Detox.

Schmeckt gut. Und weckt Träume vom Leben (am Meer).

Tja und so orientierungslos wie ich geographisch manchmal durchs Leben gehe, so sicher weiß ich, was erstrebenswert ist.

Werte.

Integrität ist wichtig.

Sei dir wichtig und gut zu dir.

Geschrieben hab ich das vor langer Zeit. Als Entwurf eines Lebens lag dieser Text versteckt im Archiv. Doch jetzt ist die Zeit gekommen. Ich lebe das Leben, das nicht mehr langweilig ist, sondern mir entspricht. Hab mich befreit von dem goldenen Käfig, der mich so unglücklich gemacht hat.

Macht das auch. Es ist hart, aber es lohnt sich. Sei es dir wert.

Mach eine Pause und finde heraus, was du willst und was du brauchst.

Wir können wieder empfindsamer werden für unsere innere Stimme. Sie weiß, was richtig für uns ist.

Umser Herz hat schon geschlagen, bevor wir denken konnten. Wir können uns drauf verlassen.

Ich glaub an dich.

Deine Lisa