Rotz und Wasser

Eigentlich sollte die Überschrift heißen „Wenn die Seele weint“, wie ein Buch, das ich mal angefangen hab zu lesen.

Aber Rotz und Wasser passt besser. Zu mir. Ist von mir. Nicht von jemand anders.

Vorgestern ist mir beim Ausräumen der Spülmaschine ein Glas aus dem Schrank gefallen. Ein wertvolles Kristall-Weinglas von meiner Oma. Es ist aus dem Schrank in die Spüle auf eine Tasse mit einem Nemo-Motiv gefallen und hat dessen Henkel abgebrochen. Doppelter Schaden. Scherben überall.

Mein Herz ist auch zerbrochen. Ich dachte, ich hätte es schon repariert. Es ist noch nicht wieder heil. Wie eine zerbrochene Vase, die man klebt. Die aber nie wieder dicht ist, um hübsche Schnittblumen zu wässern.

Was ich heute gemacht habe, ist anders.

Nach meiner Trennung habe ich jemanden kennengelernt. Der meine Welt verändert hat.

Seit über einem Jahr habe ich es nicht geschafft, mein Handy auch nur ein einziges Mal auszuschalten, weil ich sonst befürchtete, dass der Kontakt zu diesem Menschen abbricht und mir wieder was zerbricht. Oder verloren geht. Versteht ihr?

Und genau das, wovor ich Angst hatte ist passiert: ich musste mich mit mir konfrontieren. Ohne Flucht. Ohne Hilfe. Ohne Unterstützung. Alleine.

Ich schau gerade Eat, Play, Love und entdecke so erschreckend viele Parallelen. Das erste Mal, als ich diesen Film gesehen habe, war, bevor mein Mann und ich uns getrennt haben.

Jetzt lebe ich mitten in der Scheidung und fühle den Film ganz anders. Ich heule. Rotz und Wasser.

Ob ich will, oder nicht. Keiner ist da. Ich bin allein. Ich trauere.

Das ist immernoch ein Abschied. Von einem Leben, das ich mir gewünscht hatte und leben wollte.

Es ist vorbei. Es war nicht Lug und Trug. Es war richtig so. Und wir hatten das Beste draus gemacht.

Schließlich sind zwei wundervolle Kinder entstanden und gewachsen und das sollte so sein.

Das ist mein Trost. Und für meine Kinder bin ich da. Und wofür noch?

Ein Jahr Verbindung zu einem neuen Menschen. Eine neue Beziehung in einer bisher unbekannten Dimension.

Ich bin ein kleines Licht im Universum, ich weiß. Doch alles, was ich will, ist zu lieben und geliebt zu werden. Denn dafür sind wir da, oder?

Doch wir leben in einem High-Performance-Konstrukt und wollen immer mehr leisten. Doch sollte es nicht unser Anspruch sein, glückseliger zu leben? Das Leben wirklich zu atmen, wahrzunehmen, wofür wir da sind. Aufhören, diese Show mitzuspielen?

Denn, was zählt denn bitte wirklich?

Heute mag ich mich nicht. Und das hier ist ein Blog für (Selbst-)liebe. Um mich und euch daran zu erinnern, wie wichtig das ist.

Doch, wie oft gelingt uns das? Und wie oft nicht?

Und sind wir nicht oft mittendrin. Geht es wirklich um Leistung, um Performance? Auch in diesem Sinne: Wie sehr liebst du dich? Hast du es schon geschafft, dein Ego zu überwinden?

Oder dürfen wir eigentlich sehr viel mehr Gnade walten lassen über unser Dasein?

Wir geben doch unser Bestes. Tag für Tag.

Mir geht es so: Ich hab ein bisschen fehlgeplant und jetzt länger die Kinder nicht bei mir, als geplant. Aus Gründen, die ich nicht beeinflussen konnte, hat sich das so ergeben.

Jetzt sind sie bei ihrem Papa, auf den sie sich sehr gefreut hatten und deshalb freu ich mich auch für sie. Wir wollen das Beste für sie und bleiben gute Eltern. So gut es eben geht.

Und da könnte ich schon wieder heulen: Denn, natürlich stellt man sich das anders vor!

Ich hab mir für meine Kinder das gewünscht, was mir meine Eltern vorgelebt haben. Und zwar eine glückliche Beziehung in echt, glaubhaft und ehrlich. Beständig und von Bedeutung.

Die Wichtigkeit der (Selbst-)liebe hält mich am Leben. Und die Verantwortung, meinen Kindern trotz allem ein Vorbild zu sein, ist meine Motivation.

Ich möchte, dass sie sehen, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, seinen Weg trotz Widerstände zu gehen und Träume zu verfolgen.

Ich bin dankbar für dieses Leben und glaube, dass alles gottgewollt ist und seinen Sinn hat. Auch wenn wir kleine Lichter diesen nicht sehen können.

Man stirbt halt auch nicht einfach, nur weil man nicht mehr kann oder will.

Deshalb bete ich. Und immer wieder hat da oben jemand Erbarmen mit mir. Irgendwie geht es weiter. Auch wenn man nicht weiß wie. Vertrauen ist wichtig.

Und plötzlich läuft da ein Lied und gibt mir wieder ein Kraft und zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Auch wenns dunkel wird.

Das ist der Zauber des Lebens. Man muss ihn geschehen lassen.

Vor Kurzem hab ich entdeckt, dass es hier in meinem Blog-Universum eine Möglichkeit gibt, sich einen Auszug eines Artikels per KI generieren zu lassen. Und das hat mich tatsächlich gehypt.

Es geht um die Spuren, die wir hier hinterlassen.

Wir sind nicht umsonst da.

Und alle Erfahrungen sind wertvoll und für uns bestimmt.

Auch wenn andere spirituelle Menschen so weit sind, auf Suchtmittel zu verzichten: Ich hab gerade eine geraucht und bin dabei, eine Flasche Wein zu vernichten.

Und das gönn ich mir, ohne schlechtes Gewissen.

Ich kann gerade nicht anders, nicht besser. Und das ist in Ordnung.

Und dafür mag ich mich.

Es ist wichtig, sich selbst in den Arm zu nehmen, besonders wenn man schwach ist.

Denn mal ehrlich: Wenn es hart auf hart kommt, bist du alleine. Alleine für dich da.

Ich hab schon immer solche Lieder in meiner Playlist, die kommen, ob du sie willst oder nicht. Und ich achte immer auf den Text. „Love yourself“ läuft.

Jetzt nicht mehr. Es ist schon manchmal schwer. Ich mag nunmal Liebeslieder und die Vorstellung von der Liebe, die ewig hält und stärker wird.

Ich verabschiede mich vom Ego und von Angst, auch wenns nicht leicht ist. Und auch manchmal ein bisschen abhängig von anderen.

„I can’t fight this feeling anymore“ Es macht keinen Sinn, irgendwas zu bekämpfen oder jemand sein zu wollen, der man nicht ist.

Akzeptieren und Loslassen. Zwei Worte, die ich gehasst habe. Das eine mehr, als das andere.

Dankbarkeit und Vergebung kann ich ohne Hass hinzufügen. Die zwei Gaben konnte ich leichter verinnerlichen.

Und weißt du was? Ich geh immernoch davon aus, dass in dem großen Internet keiner meine Wenigkeit liest. Und deshalb ist auch egal, was hier steht.

Doch falls es doch jemand von euch bis zu diesen Zeilen geschafft hat (Minderwertigkeitskomplexe lassen grüßen), hoffe ich, dass es euch gut tut, in eurem Weg, in eurem Sein und euch bestärkt.

Man darf sich nicht überbewerten finde ich, aber bitte auch nicht unterbewerten.

Also bitte: Wenn wir schon zu dieser Zeit auf dieser Welt sein dürfen, dann sollten wir unser Sein mit Freude und Hingabe füllen. So gut wir eben könnten.

„I need you to believe in something“

So, das war es für heute von mir. Mit meiner gescheiterten Ehe, glücklicheren Familie als vorher und neuen Partnerschaftskonstellationen.

Wer sagt denn auch, wie der Weg zum Glück verläuft?

„I needed to believe“

Hauptsache, der Weg läuft und wir geben uns nicht auf.

Alles wird gut.

Ich hab übrigens eine bedruckte Bettwäsche mit Lieblingssprüchen und Bildern geschenkt bekommen und werde bald eine Reise machen, die ich mir schon immer gewünscht habe.

Träume werden wahr!

Zum Einschlafen überleg ich mir jetzt wieder, wofür ich dankbar bin.
Vergiss nicht, dass wir Licht sind. Falls es dir wie mir geht, ist das ein friendly reminder.

Du bist genauso gut, wie du bist.

„You’re the light I feel“!

Glaubt an euch. Jede Seele hat es verdient, ihr Glück und ihre Bestimmung zu finden 🙂

Grüße von Herzen und 1000 Dank fürs Lesen!
Schön, dass es dich gibt.

Deine Lisa-Maria

P.S.: Vergiss nicht, dir etwas Gutes zu tun.