Wie ich zum ersten Mal meditierte ohne es zu wissen…
Erst nach ein paar Wochen (Moment: Wochen? Eher Jahre! 😅🙈) habe ich bemerkt, dass die Zeit, in der ich jeden Abend einfach nur unterschiedlich lang da sitze, ruhig atme, entspanne und mich auf nichts weiter konzentriere nicht ungenutzt, sinnlos oder umsonst ist. Eher im Gegenteil.
Ich genieße es nichts zu tun.
Bemerke die Stille, atme die Ruhe ein, bin bei mir. Es ist eine besondere wiederkehrende Situation, die ich jeden Tag dafür nutze:
Ich bringe meinen Sohn ins Bett…

Ganz ehrlich, wenn ich nicht ruhig sein müsste, um ihn nicht beim (Ein)schlafen zu stören, weiß ich nicht, wann oder wie ich die Zeit finden würde, einfach mal nichts zu machen… Nur dazusitzen und vor sich hinzuschauen…
Mir würden kaum Argumente einfallen, die das rechtfertigen würden. Als Frau und Mama macht man das gern, oder? Vor allem vor sich selbst… Es gibt doch immer was zu tun! Dann stattdessen lieber Nichtstun? (Und schon wieder dieser Baumarkt-Werbejingle im Kopf. Ich Opfer… 😉
Ja, stimmt. Es gibt noch viel an mir zu arbeiten! Aber ich bin auf einem guten Weg, denk ich. Es geht hier nicht um Selbstoptimierung, sondern um Akzeptanz. Mein Lieblingswort, wie du hier nachlesen kannst. 😉
Wusstet ihr, dass wer seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht oft auch in einem meditativen Zustand ist?
Gutes Zeichen: Wenn man alles um sich rum vergisst.
Glücksgefühle breiten sich bei mir beim Musikhören und -fühlen und beim Schreiben aus, manchmal auch beim Arbeiten oder Malen ;-). Und weil ich überzeugt bin, dass es für jeden eben diese Herzensangelegenheit oder Leidenschaft(en) gibt, die sie oder ihn glücklich machen; möchte ich teilen, dass es Wege gibt. Wege zum persönlichen Glück, wenn man es noch nicht gefunden hat und zum Glauben an sich selbst, mit Kraft, positivem Denken und Zuversicht.
Jeder hat es verdient glücklich zu sein und das Leben in all seinen Facetten und in seiner Pracht zu genießen!
May you know the meaning of the word happiness. (Jason Mraz/Have it all)
Weil ich weiß, wie es auf der dunklen Seite ist und das kein Dauerzustand sein darf, für Niemanden!
Schluss mit rechtfertigen.
Was gibt es Besseres, als etwas Gutes für sich zu tun? Davon profitiert Jeder.
(Außer vielleicht die Pharmaindustrie, die weniger Stimmungsaufheller und Antidepressiva verkauft.)
Zurück zur Meditation.
Bis vor Kurzem hatte ich nie wirklich Berührungspunkte. Wenn dann wirkte es zu Spirituell, weit weg oder Esoterisch auf mich…
Nicht meine Welt also?! Pippi Langstrumpf schon!
Was hat Pippi mit Meditieren zu tun? Was ist das Meditieren denn eigentlich? Und warum macht man das?
Das (Einschlaf-)Ritual
Ich bin tatsächlich erst durch Pippis Zitat und die letzten Yoga-Stunden draufgekommen, dass das was ich da „praktiziere“ meine persönliche Achtsamkeitsübung und Form von Meditation ist, die mir hilft leichter zu leben.
Dabei setz ich mich schon vorher ganz bewusst nicht unter Druck. Es ist egal, wie lange es dauert, bis Henri schläft. Die Zeit vorher tut uns beiden gut, ist friedlich und schweißt uns zusammen.
Zeit zuzuhören, Gedanken auszutauschen – was so kleine Menschen schon denken! Beeindruckend. Ich genieße die Zeit, lese Geschichten vor, erfinde Geschichten, streichle, bete, singe, sitze da, warte, mache was er sich wünscht, manchmal auch nicht. Manchmal spreche ich ihm die Metta-Meditation vor, jedenfalls inhaltlich nicht wortwörtlich. Darauf kommt es nicht an. Ich denk mir, wenn er sich geliebt fühlt und friedlich einschläft, ist alles gut. Demnächst pack ich mal wieder ein Pippi-Langstrumpf-Buch aus. Starke Mädels beeindrucken… 😉
Namasté Pippi
Eine der inspirierendsten Figuren der Welt. Ich hoffe doch jedes Kind von heute kennt Pippi!?
Wer sonst prägt so, beflügelt, inspiriert, ermutigt und spornt zu mehr an?
Und das mit guter Laune, Witz und dem Herz am rechten Fleck. Ein echtes Vorbild eben.
Wie Pippi einfach in den Tag hineinleben – ohne vorher zu wissen, was passiert. Keinen Plan machen! Dem Gefühl vertrauen. Urvertrauen. Alles ist gut. Treiben lassen von der Abenteuerlust, der Lebensfreude, den Freunden und der Liebe.
Pippi ist eine große Lehrerin. Was Astrid Lindgren da für die Welt geschaffen hat!
Ihre Zitate sind gleich auf mit denen von Buddha würde ich sagen. An „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ ist auch mehr dran als man denkt.
A propos Denken…
Nicht(s) denken
Das Einzige, was ich während des täglichen Rituals wirklich bewusst versuche, ist einfach mal nicht zu denken. Das ist tatsächlich Übungssache!
Hier trainiert man das Gehirn. Das ist auch wie eine Autobahn. Häufig befahrene Autobahnen werden leichter und lieber benutzt als holprige Umwege, Berg- und Talfahrten, Umwege oder Einbahnstraßen!
Es funktioniert wirklich mit der Zeit und fühlt sich so unglaublich gut an. Ich stelle es mir immer so vor in meinem Kopf: weit und breit nichts, außer vielleicht ein vorbeiwehendes Blatt. Oder man stellt sich ein leeres Blatt vor. Bereit für ein Zitat, Zeilen eines Gedichts, eine Zeichnung oder zum Papierfliegerbau. Ganz egal.
Es gibt keine Regeln und Einschränkungen für Träume und die Fantasie. Die Gedanken sind frei. Wir wollen sie nur mal leise stellen. Wie das geht, zumindest bei mir, beschreib ich jetzt.

Einfach zur Ruhe kommen
Machs dir bequem. Mach dich locker. Konzentrier dich auf nichts. Nimm höchstens deinen Atem wahr. Hol tief Luft. Lass alles raus beim Ausatmen. Schau was passiert. Denke dabei das Wort „Lass los!“ laut in deinem Kopf und wiederhole es, bis der ganze belastende Quatsch raus ist. Mach nichts was sich anstrengend anfühlt oder für dich unangenehm ist.
Sei immer lieb zu dir. Verzeih dir. Fokussiere deine Gedanken auf die wunderbaren Momente des Tages und gib dir die Chance, am nächsten Tag etwas wieder gut oder besser zu machen. Geh nicht zu hart mit dir ins Gericht. Denk nicht zurück. Denk nach vorne. Richte deinen Fokus auf dein liebevolles Inneres.
Seien wir dankbar für die heile kleine Welt in der die meisten von uns leben, für Gesundheit, Wohlstand, die Familie… Lassen wir alles kommen und gehen, was will, mit der Absicht, den Kopf zu leeren. Ohne zu beurteilen.
Verabschiede dich von Regeln, wie man „richtig“ meditiert. Setz dich nicht unter Druck. Du musst nichts siebenmal wiederholen oder beten. Du musst kein Anhänger einer bestimmten Religion sein, Text auswendig lernen und aufsagen oder ein Ziel verfolgen.
Du bist genug. Du bist gut so wie du bist. Wenns dir keiner sagt oder je gesagt hat, sags dir selbst. Weil es die Wahrheit ist.
Hör auf dein Gefühl. Was sich gut anfühlt, ist richtig.
Fühle den Frieden, der sich verbreitet. Mehr brauchst du nicht. Atme und fühle. Richte deinen Fokus auf Liebe. Versuche intuitiv zu spüren, was du in deinem Leben wirklich möchtest. Erwarte nicht zu viel und gib dir Zeit.
Es kann dauern und negative Gedanken oder ein „Monkey-Mind“ sind ganz normal. Wichtig ist, dass wir uns nicht davon dominieren lassen. Lass die Affen hüpfen. Vertraue darauf, dass alles aus einem guten Grund passiert und wieder gut wird. Und schon hüpfen sie nicht mehr so hoch oder sehen lustig aus. Sei kreativ, wenn du magst…

Nutze deine eigene Heilkraft.
Dass Cameron Diaz meditiert war mir neu, ist aber kein Geheimnis. Mir gefällt ihr Vergleich des verwirrten Kopfes mit einem zerbrochenen Glas. Meditation macht wieder heil. Hier ihre kurze Beschreibung, im Original in Englisch.
Die Veränderung zum Guten beginnt in dir.
Namasté erinnert uns ständig daran, achtsam gegenüber uns und anderen zu sein. Ich glaube, dass man seinen Mitmenschen nur dann Anteilnahme und Respekt entgegenbringen kann, wenn man an das Gute in ihnen glaubt.
Leben & Leben lassen
Wenn wir (mithilfe der Meditation) versuchen, anderen würdevoll und wertschätzend gegenüberzutreten, schaffen wir automatisch einen freundlichen Umgang.
Doch wir sollten die Realität nicht aus den Augen verlieren: Wir müssen nicht alles oder jeden widerstandslos hinnehmen. Der Austausch zwischen verschiedenen Meinungen und Standpunkten ist ja genau das, was das Leben so interessant macht. Es geht nicht darum, andere von der Richtigkeit des eigenen Arguments zu überzeugen, sondern ein Verständnis für sein Gegenüber zu entwickeln und sich eventuell darauf zu einigen, dass man sich nicht einig werden wird. Respekt zu üben bedeutet, Unterschiede anzuerkennen.
Ich hoffe das Lesen hat dich bestärkt und gibt dir Kraft, positiv aufs Leben und in die Zukunft zu blicken. Ich freue mich über Kommentare.
Die Kombination mit Yogastunden kann ich auch nur empfehlen: 😉

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