Was ist Leistung?

Man hört und liest ständig von der Leistungsgesellschaft und jeder spürt den Druck „diesen“ hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Immer mehr leisten – dann nenn ich diesen Blog hier auch noch ausgerechnet „Reife Leistung“. Als ob ich etwas Besonderes geleistet hätte?! Mal ehrlich, wie eingebildet…!

Wer definiert denn Leistung?

Und ist das was Gutes oder Schlechtes? Jetzt wird’s wohl Philosophisch? Nein. Ganz im Gegenteil. Oder wie weit weg ist die Physik von der Philosophie?

Googelt man nämlich „Leistung“, kommt als Erstes die physikalische Definition davon. Und was soll man damit anfangen? Als jemand wie ich? Ganz ehrlich: Gar nix.

Nüchtern betrachtet geht es also um sowas wie „verrichtete Arbeit pro Zeit“. Wie langweilig.

Allgemein betrachtet lautet die Bedeutung aber:

eine gezielte Handlung, die zu einem bestimmten Ergebnis beziehungsweise der Lösung einer Aufgabe führt

Und da gefällt mir der Leistungsgedanke doch fast schon wieder… Mit der richtigen Ausrichtung macht die Erfüllung einer Aufgabe doch schon fast Spaß?

Nennen wir die Aufgabe jetzt Lebensaufgabe und die gezielte Handlung den Lebensweg jedes Einzelnen, so ergibt sich eine neue Definition, die zur Lösung führt, dem Glücklichsein. Und das am Besten nicht erst am Ende des Wegs.

Eine Frage der Perspektive?

Jetzt haben wir ja schon fast ne Mathegleichung aufgestellt. Mathe, noch schlimmer als Physik?! Oder einfach nur: Wesentliches auf den Kern reduziert?

Zurück zur Gleichung: Wie heißt es so schön, der Weg ist das Ziel und unsere Perspektiven bestimmen die Aussicht, aber auch die Randerscheinungen.

Hängt auch noch Einiges von der Wahl der Brille ab, richtig? Um im Bilde zu bleiben: alles rosarot oder scharf im Fokus? Gelegentliches Neujustieren und Beseitigen von Verschmutzungen nicht vergessen… 😉

gedanken

Ganz gleich wie esoterisch, philosophisch oder religiös man das Leben betrachtet – Ist es nicht allein das Streben nach Glück oder besser Glückseligkeit, das uns antreibt und zu (Höchst-)Leistung anspornen sollte? Wenn jeder seinen Beitrag zum Glück leistet? Zum Eigenen, zu dem der Liebsten, was dann auch zum Wohl der Allgemeinheit beiträgt, weil es ja Niemandem schadet? Ein bisschen Frieden sozusagen? Jetzt wird’s kitschig… 😉

Dass wir Zufriedenheit erreichen, Wohlergehen für uns und unsere Familie finden, dankbar sind für das was wir haben. Mal nicht mehr – oder alles auf einmal zu wollen – oder das was die Anderen haben.

Das Gras ist fei nicht immer grüner bei den Anderen! Was, wenn das nur Show&Shine ist? Oberflächlicher Glanz. Doch darunter leidet die Substanz? Blöd. Falscher Dünger vergiftet die Wurzeln.

Dummheit ist auch Gift und Unwissenheit sowieso.

Lösen wir uns von Vergleich, Be- und Verurteilungen, Wettbewerb – leben wir lieber frei und unbeschwert. Losgelöst von beschwerlichen Maßstäben und Challenges, die uns das Leben oft nur unnötig schwer machen…

Die Kunst sein eigener Freund zu sein

Ich bin überzeugt davon, dass das Geheimnis in uns selbst liegt. Selbstliebe mag zunächst egoistisch klingen, doch wenn ich mich selbst nehme wie ich bin und gut zu mir bin, dann wird es automatisch mehr positive Energien, weniger Neid, Hass und Missgunst in meinem Leben und Umfeld geben. Dann bin ich auch stark genug, nicht augenutzt zu werden, anderen zu helfen und Wertschätzung zu zeigen.

Das ist doch das, was alle Menschen brauchen und insgeheim Antrieb von uns allen: Das Gefühl geliebt zu werden und geschätzt zu werden.

Zurück zur Leistung. Ganz nebenbei bringt uns der bewusste Weg gesäumt von Zuversicht und Vertrauen auf die göttliche Führung zu einem (sinn-)erfüllten Leben. Das ergibt sich von alleine, solange Liebe, Freude und Leidenschaft die Begleiter und Grundlage unserer gezielten Handlungen werden. Kann man dann am Ende auf ein glückliches Leben blicken, hat man ganz schön was „geleistet“, oder? 🙂

Jeder ist aus einem Grund auf der Welt. Da hat sich der liebe Gott schon etwas dabei gedacht – dass keiner wie der Andere ist, denkt, fühlt oder aussieht.

Authentisch sein, zu sich stehen, Schwächen und Stärken durchaus wahrnehmen und analysieren, dann aber akzeptieren lernen und mit der Zeit nutzen und effektiv einsetzen.

Akzeptanz war das Wort, das ich während meiner Pubertät überhaupt nicht leiden konnte. Mein Papa mahnte mich so oft, Regeln und Vorschriften „einfach“ zu akzeptieren. Ich tat mir so schwer damit, etwas hinzunehmen ohne zu Hinterfragen ohne zu Diskutieren – und schmollte. Dauerzustand in meiner Jugend.

Hach, wenn man erstmal über 30 ist, betrachtet man dieses „Leid“ mit einem Augenzwinkern. Und dass ich jetzt ganz und gar dankbar für die Lehren daraus bin, hätte ich nicht für möglich gehalten… Schon ne harte Zeit. 😉

Ach, diese Erinnerungen… Wie heißt es doch so schön: Die Zeit heilt alle Wunden.

Gott sei Dank.

Die Erfahrungen während und nach meiner Pubertät und die Konfrontation mit den „unbegrenzten Möglichkeiten“ nach dem Abi, führten zu ziemlicher Planlosigkeit und Überforderung – eine treffende Bezeichnung für meinen verwirrten Zustand.

Nach wie vor sehne ich mich in bestimmten Situationen nach etwas Stabilem, nach Regeln, Führung, Orientierung, einem klaren Fokus, einem Anker:

Mein Mann. Meine Familie.

Meine persönliche reife Leistung.

Plötzlich bin ich dankbar für die Regeln von damals und den Halt, der meine Welt stabilisierte. Und der so manchen Fehler, den ich später bereut hätte, vemeiden ließ. Natürlich nicht alle. Zum Glück kann man daraus lernen, wenn man schon akzeptieren muss was man eh nicht mehr ändern kann.

Und das Beste: man kann versuchen es besser oder anders zu machen, wenn man die Chance dazu bekommt. Zum Beispiel bei den eigenen Kindern…. 😏

Ob es der Generation nach meiner (Y, Z?) schon anders ergehen wird – besser? Hoffentlich!

Mit Entscheidungen ist es ja eh so eine Sache. Wie und warum soll man sich denn festlegen? Ich glaube das ist ein ziemlich belastendes Phänomen, das wiederum ganze Generationen betrifft.

Jedenfalls hab ich mir fest vorgenommen, meinen Kindern nicht dauernd einzureden, dass sie alles werden können. Mein Baby #2 soll erstmal schön ohne Erwartungshaltung auf die Welt kommen dürfen und mein großer Junge soll lernen, dass jeder seine Stärken haben darf und man eben nicht alles kann und können muss.

Wer hat uns das eingeredet? Keiner, oder? Woher kommt dieses Gefühl denn überhaupt alles erreichen zu können müssen?

Aus der bösen Werbewelt? You can do it. Nichts ist unmöglich.

Hollywood? Mission Impossible. 🙈😅

Im Endeffekt muss man nichts. Ich will auch gar nichts müssen! Ich hasse es, wenn mir jemand sagen will was ich machen soll! Das führt nur wieder zu nem Schmollgesicht. Klar, alles kann, nichts muss. Ach, Lebensweisheiten und Sprüche. Doch immer bleibt dieser Interpretationsspielraum, diese Auslegungssache, Platz für Missverständnisse. Manche Menschen probieren wirklich alles aus und drehen sich wie die Fahne im Wind während ihres Lebens, Andere machen dann lieber gefühlt gar nichts von all dem was theoretisch möglich ist und treten auf der Stelle…

Potenzial soll schon entfaltet werden, sonst geht man doch ein wie ein Schmetterling, der nicht fliegen darf!

Jeder hat halt so seine Lebensweise und Sprache. Diese hier ist meine. Meine Gedanken. So manche Seele versteht mich genau so ganz leicht und andere gar nicht.

Und das ist auch gut so. Wir verstehen uns? Das bleibt dann unser kleines Geheimnis…. 😉

Zum Jahresabschluss und zu später Stunde wünsche ich mir, dass jeder mal Bilanz zieht. Keine Abrechnung. Keine Kosten- & Leistungsrechnung. Sei nicht so hart mit dir selbst. Eher so ein Fazit mit wohlwollendem Blick und gutmütiger Akzeptanz.

Alles ist gut so wie es ist. Was war kann man nicht ändern, doch was kommt, ist deine Entscheidung. Vergiss nicht, auch gnädig zu dir zu sein und dir ab und an zu verzeihen. Weniger Perfektion. Mehr Mut zum Du-selbst-sein. Es gibt nichts Besseres auf der Welt.

Gib jedem Tag die Chance der Anfang eines neuen Lebens(jahres) zu werden.

Mit Liebe betrachtet

Mein aktuelles Lieblingszitat. Trifft es auf den Punkt, Nee, nicht von Buddha, sondern von Aschenputtel – die muss es auch wissen 😉

freundlich-mutig

Vor Kurzem hat mich ein besonderer Mensch ermutigt weiterzuschreiben und mich bestärkt. Da dachte ich noch, das liest Keiner. Danke für das freundliche Mutmachen, das mir so viel bedeutet! Auch ein Grund warum es diesen Artikel jetzt gibt. 🙂

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

In diesem Sinne hoffe ich meine Worte berühren und erheitern, wenn ich auch nur eine Seele beim Lesen kurzzeitig ins Herz treffe. Das würde mich freuen und ist mein Wunsch.

Ein kleiner liebevoller Blick aufs eigene und zukünftige Leben.

Wer mag, ich bin sehr dankbar für ehrliches Feedback. Danke.

Deine Lisa 💕

2 Kommentare

  1. Pingback: Oje, ich reife…

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