… geht zu weit.
So weit, dass ich der Ansicht bin, dass Ross Antony in der Altenpflege tätig ist. Wir müssen lachen. Warum? Sein Herz schlägt Schlager. Und Schlager lügen nicht. So heißt sein neues Album. Glauben wir ihm also seine Leidenschaft und Hingabe.
Grund für die Erheiterung am Fernsehabend war der kurze Zapp in die Unterhaltungssendung mit Florian Silbereisen. Beim Beobachten der Performance von Ross Antony konnte ich nicht anders, als ihm ein unglaublich großes gutes Herz zuzusprechen. Warum sollte er das sonst tun?
Ich geb zu, am Unterhaltsamsten fand ich den Kommentar mit der Altenpflege.
Länger haben wir es mit der Sendung sowieso nicht ausgehalten. Der Gedanke an diese Schlagerwelt aber beschäftigt mich noch. Diese Menschen im Publikum waren ja tatsächlich nicht nur Senioren, sondern teilweise in meinem Alter. (Ich werde alt)
Alle wirkten so glücklich. Heiter. Unbeschwert.
Selten dieser Anblick. Krass.
Oberflächlich betrachtet? Fühlte sich aber echt überzeugend an, die positive Stimmung! Aaah! Vom Schlagervirus infiziert? Das geht ja dann doch zu weit! Lieber schnell umschalten …
Hass ist krass. Liebe ist krasser.
Keine Proteste. Diskussionen. Probleme. Urteile. Vorwürfe. Missverständnisse.
Heile (Schlager-)Welt?!
Ich schau ja gern Talksendungen, da bekomm ich genug Kontrastprogramm zum Schlager. Anne Will, Markus Lanz oder ‚Hart aber fair‘ – zum Einschlafen. So langweilig ist das jedenfalls meistens. Vom Hundertsten ins Tausendste in verschiedenen Sprachen. Hab das Gefühl, die wollen alle das Gleiche und reden um den heißen Brei rum. Nebenbei bekommt man so was von mehr oder weniger gesellschaftlich relevanten Diskussionen mit. Es ist meine Zeit und Hobby, Argumente, Charaktere und Hintergründe; Gesprächsstrategien sowie IQs, je nach Gast, auseinanderzunehmen und zu interpretieren. Die Grundstimmung ist bei solchen Sendungen wenig heiter, hier geht es schließlich um ernste Angelegenheiten, um Konfronation – Macht, Rechthaben und Durchsetzen persönlicher Interessen. Und um Inhalte. Natürlich.
Was haben Schlager, Politik & der Dschungel gemeinsam?
Die Suche nach dem Guten im Menschen. Wohlgemerkt, Suche.
Ross Antony war mal Dschungelkönig. Das wird man nicht einfach so! Die Menschen gehen dahin, um ihren wahren Charakter und ihre Persönlichkeit zu zeigen. Einblicke und Abgründe tun sich auf. Und nur wer es „verdient“ hat, gewinnt.
Der. Die. Das. Gute.
So naiv bin ich dann doch nicht, man findet nicht immer das Gute. Ich möchte mal behaupten, irgendetwas Sympathisches aber schon, wenn man nur will. „Das Gute“ an sich ist ja auch nichts Greifbares, sondern eher was Fühlbares, manchmal auch Einbildung. Ich glaub dran. Dass der liebe Gott die Menschen im Kern gut gemacht hat. Und dass er uns im Leben Gelegenheiten für überraschend tiefe Gespräche bietet. Man kommt in Berührung mit unbekannten Seelenwelten, für die man unter Umständen plötzlich Verständnis und Mitgefühl aufbringt. Manchmal, ob man will oder nicht. Obwohl man dachte, der gute Kern ist so gut versteckt wie ein Piratenschatz ohne Schatzkarte. Bei genauerem Hinsehen kann man so schon einem Schatz begegnen… 🙂
Bevor ich Jemandem etwas Schlechtes unterstelle, suche ich Gründe für deren Verhalten, das ich nicht gut finde oder will herausfinden, was ich damit für ein Problem hab. Verständnis hilft. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ignorieren hilft auch.
Der stumme Schrei nach Liebe
Manchmal reichen Wissenslücken oder Nichtbesserwissen derjenigen als Erklärung für ihr Verhalten aus, manchmal scheinen es andere Sorgen, mangelndes Selbstbewusstsein, verzerrte (Selbst-)wahrnehmung, chronische Unzufriedenheit, Neid, Angst und Verbissenheit zu sein, eine schwierige Kindheit mit zu wenig Liebe und/oder Wertschätzung, die sich in einem unbegründeten Welthass ausdrückt oder es sind (psychischen) Krankheiten, die ähnliche Ursachen haben…
Jedenfalls lebt es sich leichter, wenn man davon ausgeht, dass keiner absichtlich böse ist, oder verletzend. Stellen wir uns vor, dass diejenigen es zum Schutz oder zur Verteidigung tun, weil sie Angst haben. Sie sind so mit sich beschäftigt, dass sie nicht merken, wie negativ sich ihr eigenes Verhalten auf ihre Umwelt auswirkt. Mit den Konsequenzen müssen sie halt trotzdem leben. Keiner umgibt sich dauerhaft gern mit Schlechtgelaunten oder launischen Negativdenkern, Selbstbemitleidern, Eigenbrödlern und Energieaussaugern.Gut, wer da offen ist, für Feedback, und bereit ist, sich selbstkritisch zu hinterfragen… Es gibt immer einen Weg zur Veränderung und Verbesserung. Es ist nie zu spät.
Bestes Beispiel aus dem echten Leben: Wir besuchen vor Kurzem eine Therme mit unserem Sohn. Endlich den Gutschein von vor einem Jahr eingelöst. Zielstrebig geht’s als Erstes in Richtung Whirlpool. Ziemlich voll. Viele ältere Herrschaften. Noch ein Platz frei. Henri und ich werden magisch von den warmen Blubberblasen angezogen. Dabei entgeht mir nicht der böse und eindeutige Blick eines älteren Herren, der gegenüber der Treppe beim Betreten des Whirlpools einen verachtungsvollen Blick, anders kann man es nicht nennen, auf uns wirft. Die Message war eindeutig: „Was willst du hier mit dem Kind? Ruhe!“ Schon klar, dass Entspannungsmodus angesagt ist und tendenziell schon Rücksicht angebracht ist. Aber so voreingenommen zu sein, unmöglich!
Wir fühlten uns, die Umstände ignorierend, pudelwohl. In kürzester Zeit hat mein Kleiner mit seiner ansteckenden Fröhlichkeit und Begeisterung das Eis gebrochen. Mich hat amüsiert, wie nach und nach die Mundwinkel aller „Insassen“ nach oben wanderten und das obwohl sich Henris Jubel phasenweise in lautstarkes Glucksen und Juxen vor Freude verwandelte, als das Wasser durch tolle Lichteffekte farbenfroh erleuchtet wurde und er das so wundervoll fand … 😉
Aufgelöst hat sich die Situation mit einem Lächeln zum Abschied.
Gute Laune Programm
Ach du liebe Güte. Der Fenseher läuft immernoch. Das Dschungelcamp. Wie dieser Typ versucht die Anderen mit seinem Gute-Laune-Coaching anzustecken. Peinlich. So ein Fremdschämen-Peinlich mein ich … Habt ihr’sgesehen? Hilfe. Das ist mir too much.
Ich bin ja auch für positives Denken, Glaubenssätze und Affirmationen. Die können schon hilfreich sein. Aber was für ne Show. „I’m strong, healthy and full of energy.“ Und alle machen mit!?
Die ursprüngliche Entstehungsgeschichte und der Erfolg, der hinter dem Miracle Morning steckt, ist dagegen wieder interessant! Einfach mal googeln, wer möchte …
Lieber sind mir die, die nicht mitmachen und einfach ihr Ding durchziehen – ohne es Anderen derart aufzwingen zu wollen. Meiner Meinung nach habens die zwei Verweigerer, der Currywurst-Mann und die Bobfahrerin nicht nötig. Vermutlich sind sie schon stark genug. Und lustig.
Jeder ist für sich selbst & sein Glück verantwortlich
Niemand will dir absichtlich etwas Böses tun oder dich ärgern. Sei dir bewusst, dass du selbstverantwortlich für dich und dein Wohlbefinden bist. Lass Niemanden deinen Frieden stören oder dir sagen was du machen sollst. Ist und bleibt deine Verantwortung und deine Kontrolle. Vertraue dir. Dem Guten in dir. Vertraue anderen. Vertraue Gott. Wenn du glücklich sein willst, sei es. Hab keine Angst.
Fühl dich nicht gecoacht – Coach dich selbst!
Jeder hat es verdient, glücklich zu sein. Ich bin dankbar für die „schlechten“ Menschen auf meinem Weg. Sie und schlechte Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mir gezeigt, was und wie ich nicht sein will. Lass das Leben dein Lehrer sein und setz die Segel richtig. Übernimm die Kontrolle. Setz die Segel … 😉
Wer will kann einen Blick in meine mantra-Pinnwand werfen.
Sieh das Gute in Allem und Jedem.
Entscheide dich ein guter Mensch sein zu wollen. Deine Vorstellung von einem guten Menschen. Und werd jeden Tag eine bessere Version von dir selbst. Glaub an dich.
Gib Liebe. Ohne Erwartung. Ohne Angst.
Und du wirst Liebe zurückbekommen.